Hubweichen können, genau wie
Parallelweichen, von allen Bahnfahrzeugen auf
dem durchgehenden Strang befahren werden. Für Bahnfahrzeuge ohne Zusatzausrüstung
sind Hubweichen ein ganz normales Stück Gleis.
Fahrzeuge, die die Abbiegespur benutzen sollen, brauchen eine zusätzliche Garnitur
verschwenkbarer Radsätze.
Die Hubweiche
Die Hubweiche hat ihren Namen daher, daß die Schienen der Abbiegespur
über einen sehr flachen Auflaufkeil ansteigen und durch das Auflaufen der Abbiegeräder
das Fahrzeug so angehoben wird, daß die normalen Laufräder abheben.
Durch das Benutzen der Abbiegeräder wird das Fahrzeug also aus seiner normalen
Spur sanft herausgehoben, um die Abbiegespur verschwenken zu können, und
nach dem Abbiegen wird das Fahrzeug sanft auf dem Abzweiggleis wieder auf seine normalen
Laufräder abgesetzt.
Hubweiche mit abzweigender Abbiegespur:
Hubweiche mit geradeausführender Abbiegespur:
Die Radanordnung
Bei einem Abbiegevorgang bringt das Fahrzeug vor Erreichen der Weiche seine
Abbiegeradsätze in Position und verriegelt sie. Die dafür nötige
Mechanik ähnelt der eines Zweiwegefahrzeuges.
Der Vorgang des Absenkens auf der Hubweiche geschieht, ganz im Gegensatz
zum Wechsel Straße-Schiene beim Zweiwegefahrzeug, ohne Last,
weshalb dafür ein relativ schwacher Antrieb ausreicht.
Gegenüber der unveränderten
Parallelweiche-Idee
hat die Hubweiche-Idee den
Vorteil symmetrischer Fahrwerke und damit der Möglichkeit des Rechts- wie
Linksabbiegens.
Schaubild Radanordnung zur Befahrung des Auflaufkeils:
Anwendungsgebiete
Die Hubweiche eignet sich, genau wie die
Parallelweiche,
für hohe Geschwindigkeiten auf beiden Strängen.
Eigentlich spricht nichts dagegen, auch den abzweigenden Strang bei entsprechender
geometrischer Gestaltung der Weiche (großer Zweiggleisradius, Übergangsbogen, langer Auflaufkeil)
mit 300 km/h zu befahren.
Die Hubweiche erscheint daher vor allem für Abzweige von Hochgeschwindigkeits- und Ausbaustrecken interessant.