Die Zielsetzung der CargoMole-Konzeptidee setzt eine Verwendung des Transportsystems ähnlich einer Rohrpost voraus.
Entsprechend werden auch beim CargoMole antriebslose Kartuschen (Maulwürfe) eingesetzt.
In der kleinen, über Kupplung 1400 mm langen Kartusche dürfte eine Fracht mit maximalen Abmessungen von
600 mm x 460 mm x 460 mm und einem Maximalgewicht von 200 kg Platz finden,
während die große, über Kupplung 2800 mm lange Kartusche einen Raum von
1200 mm x 300 mm x 300 mm für eine Maximallast von 400 kg zur Verfügung stellt.
Der kleinste befahrbare Bogenradius liegt sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung bei 6 m.
Die Erkennung und Identifizierung der einzelnen Fahrzeuge kann mit
RFID-Technik
gelöst werden.
Alle Fahrzeuge sollen stirnseitige automatische Mittelpufferkupplungen erhalten, die auch Stromversorgung, Druckluft und Datenbus koppeln.
Dadurch können im Fahrzeug enthaltene Elektroenergiespeicher und Druckluftbehälter sowohl im Stillstand durch Andocken an einen stationären Prellbock
als auch während der Fahrt durch Ankuppeln an eine Lokomotive aufgeladen werden.
Sämtliche Cartoons auf dieser Seite können durch Anklicken auf volle Auflösung vergrößert werden.
Volle Auflösung entspricht dabei in etwa 1 pixel/mm.
Fahrzeugumgrenzung, Lichtraum und Antrieb
Im einfachsten Fall rollen die Kartuschen schwerkraftgetrieben durch einen Käfig oder über einen Gleisrost.
Der Übergang zwischen Käfig und Gleisrost wird über Einführungstrichter bewerkstelligt.
Der Antrieb kann dabei durch mehr oder weniger gleichmäßiges Gefälle oder auch durch Abrollen von einem
Lifthill beziehungsweise Ablaufberg erfolgen. Die Spurweite der Boden- und Deckenschienen wird mit 381 mm angenommen,
die lichte Weite und Höhe des Spurkanals soll 600 mm betragen.
Die Verwendung eines geschlossenen Käfigs bringt es mit sich, daß Wetter- und Lärmschutzvorrichtungen
auf sehr einfache Weise appliziert werden können
Um Kartuschen über kurze Distanzen anzutreiben, eignen sich Reibradförderer, wie sie in ähnlicher Ausführung auch bei
Achterbahnen und Seilbahnen zur Anwendung kommen.
Der Reibradantrieb kann sowohl von oben als auch von unten angreifen,
deshalb benötigen alle Fahrzeuge an ihrer Unter- und Oberseite entsprechende Reibflächen.
Zur Überwindung größerer Höhenunterschiede eignen sich Kettenlifts oder Seilzüge.
Die Fahrzeuge werden hier von einem seil- oder kettengezogenen Puffer geschoben, der von oben, von unten, oder auch seitlich eingreifen kann.
Deshalb benötigen Kartuschen an ihren Frontseiten elastische, umlaufende Pufferwülste.
Selbstverständlich bietet sich auch der klassische Druckluftantrieb nach dem bewährten Rohrpostprinzip an.
Besonders bei unterirdischer Verlegung, beispielsweise nach dem
Microtunneling-Verfahren,
könnte dieser Antrieb die erste Wahl sein.
Kartuschen werden zu Zügen zusammengekuppelt, die durch je einen Kolben am Zugende durch das Fahrrohr geschoben werden.
Der Kolben hat im Zugverband somit die Funktion einer fahrerlosen Schiebelok.
Für längere Strecken empfiehlt sich die Anwendung der elektrischen Traktion.
Wegen der anfallenden Maschinenwärme sind elektrische Antriebe nur bei ausreichender Kühlluftzufuhr anwendbar.
Da Kartuschen keinen eigenen Antrieb besitzen, müssen Züge gebildet und mit fahrerlosen Elektrolokomotiven bespannt werden.
Weichen und Verzweigungen
Auch beim CargoMole lassen sich die von der Eisenbahn bekannten
Zungenweichen
einsetzen, nur daß sich an der Decke der Fahrröhre alle Bauteile nochmal in gespiegelter Anordnung befinden.
Der Cartoon auf der linken Seite stellt ein Querschnittsbild einer solchen Zungenweiche dar,
auf der rechten Seite sind die Verhältnisse mit Elektrotraktion abgebildet.
Im Druckluftbetrieb sind Fahrrohrwender als rechts-links-Verzweigungen einsetzbar, wie sie von Rohrpostweichen bekannt sind.
Ähnlich der Funktion eines
Gleiswenders werden hier bei Schaltvorgängen
Ober- und Unterseite des wendbaren Fahrwegabschnitts vertauscht.
Ausrüstung für den elektrischen Betrieb
Die Cartoons zeigen farbcodiert die elektrische Funktion von Fahrwegausstattung und Ausrüstung der Elektrolokomotiven.
Die symbolischen Farben haben folgende Bedeutung:
grün: Schutzleiter und Neutralleiter (systembedingt dasselbe Potential)
türkisblau: Signalleitungen (Schlitzhohlleiter und Antenne)
rot: Versorgungsspannung (Stromabnehmerschuhe längsversetzt)
In diesem Beispiel entspricht die elektrische Beschaltung der des
Wagontrolley,
weshalb
Wagontrolley-Strecken grundsätzlich von elektrischen CargoMole-Zügen
im Mischbetrieb mitbenutzt werden können. Die Leistungszufuhr erfolgt durch seitliche, von der Seite bestrichene Stromschienen, die Dreiphasen-Drehstrom mit
einer Spannung zwischen 400 V und 1000 V und einer Frequenz von 50 Hz oder 60 Hz führen. Da die Drehrichtung des elektrischen Dreiphasenstromes
aus Symmetriegründen nicht mit rechts- oder linksdrehend angegeben werden kann, soll sie von oben nach unten festgelegt werden.
Die linienförmige Zugbeeinflussung erfolgt über Schlitzhohlleiter und Antennen. Wie bei Eisenbahnen üblich, dienen die Fahrschienen der Erdung.