Beim Palettenmule handelt es sich um die Idee eines kleinen, leichten Bahnfahrzeugs, welches mittels eigener
Be- und Entladevorrichtung Europoolpaletten, Gitterboxen und ähnliche Frachtbehälter, die sich mit einer Gabelhubvorrichtung
fassen lassen, transportieren kann. Ein solches Fahrzeug könnte nicht nur die üblichen Europoolpaletten bzw. Gitterboxen
mit Grundflächen von 800 mm x 1200 mm bzw. 835 mm x 1240 mm transportieren, sondern auch größere
Frachten mit Grundflächen von bis zu 1600 mm x 1500 mm und einer Höhe von etwa
1600 mm. Um eine leichte Integration in bestehende Siedlungsgebiete und Industriestandorte zu ermöglichen,
entspricht die Fahrzeugumgrenzung einer Kleinprofil-U-Bahn des
Untergrundwurm-Typs.
Da jedes Palettenmule eine Art Ladekran besitzen soll, muß die Fuhre natürlich während des Be-
und Entladevorganges durch zusätzliche Stützen gegen Kippen gesichert werden. Deshalb ist an jeder
Be- und Entladestelle ein sogenannter MulePort einzurichten, welcher mindestens einen Ankerplatz bereitstellt.
Neben den Ankerplätzen werden entsprechend markierte Palettenstellplätze für den Empfang und Versand
der Fracht eingerichtet. Auch für das Internet der Dinge gibt es also Formulare, nur sind diese Formulare
mit genormten Frachtbehältern statt mit Text auszufüllen. Während des Be- und Entladevorganges ist Personen
der Zugang zum MulePort zu verwehren, der in den Bildern eingezeichnete Android in Menschengröße dient
nur zum Größenvergleich. Betritt eine unbefugte Person oder ein größeres Tier dennoch
während eines Be- oder Entladevorganges den Schwenkbereich des Ladekrans, muß dies von fahrzeugeigenen
Sensoren erfaßt und der Vorgang so lange unterbrochen werden, bis die Person oder das Tier den Bereich wieder
verlassen hat. Weiterhin müßte während der Ladevorgänge die Geometrie und das Gewicht der Fracht
ständig mittels Sensoren überprüft werden, um Überladung und herausstehende Ecken und Kanten zu vermeiden.
Mit Hilfe einer Hubvorrichtung, die ähnlich der eines Gabelstaplers arbeiten kann, lassen sich auch Stellplätze
bedienen, die weit unter oder über dem Gleisniveau liegen. Zu diesem Zweck soll jedes Palettenmule eine
ausreichend große Öffnung im Boden besitzen. An den Gleisaußenseiten angebrachte Führungsschienen
ermöglichen an erhaben gelegenen Ankerplätzen eine Spurerweiterung auf etwa 1540 mm, so daß trotz
der Tatsache, daß es sich bei Palettenmules um Normalspurfahrzeuge handeln soll, bis zu 1500 mm breite
Gegenstände zwischen den Schienen hindurch gehoben oder abgesenkt werden können.
Palettenmules eignen sich mit den angestrebten Eigenschaften auch hervorragend als Regalbediengeräte für Regallager.
Hochregallager müßten vertikal gegliedert werden, um in mehreren Etagen direkt mit Palettenmules bedient werden
zu können, aber auch das wäre möglich. Eine Anordnung der Regale längs zum Fahrweg wäre im Unterschied
zu mit herkömmlichen Regalbediengeräten bedienten Lagern nicht nötig. Der Ladekran des Palettenmules könnte
beispielsweise auch rippenförmig senkrecht zum Fahrweg angeordnete Regale bedienen.
Das Palettenmule ist sowohl als geschlossenes Fahrzeug für witterungsempfindliche Fracht als auch als
offenes Fahrzeug für unempfindliche Güter, wie beispielsweise Baustoffe, vorstellbar. Bei geschlossenen
Fahrzeugen ließe sich der Frachtraum an der dem Ladekran zugewandten Seite durch ein nach unten öffnendes
Rolltor verschließen.